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Magen-Darmtrakt

Körpferfunktionen

Funktion und Aufbau

Übersicht über den menschlichen Verdauungstrakt

Im Verdauungstrakt findet der eigentliche enzymatische Aufschluss der Nahrung, die Resorption von Nahrungsstoffen und Wasser sowie die Ausscheidung unverdaulicher oder nicht verwertbarer Nahrungsbestandteile statt. Neben Enzymen sind auch verschiedenen Mikroorganismen an der Verdauung beteiligt, die man unter dem Begriff Darmflora zusammenfasst.

Die grossen Verdauungsdrüsen, die Leber – mit Gallenblase – und die Bauchspeicheldrüse, produzieren Verdauungssäfte, die die Nahrung in ihre Bestandteile aufspalten. Der unterste Teil des Verdauungstraktes dient hauptsächlich der Resorption von Wasser und der Ausscheidung der unverdaulichen Nahrungsbestandteile.

Der Verdauungstrakt kann in einen Kopf- und einen Rumpfteil unterteilt werden.

  • Kopfteil: die Mundwerkzeuge und Mundhöhle dienen der Nahrungsaufnahme und der Zerkleinerung. Die Speicheldrüsen produzieren Speichel, der die Nahrung gleitfähig macht und beim Menschen Amylase (Enzym zum Stärkeabbau) enthält. Der Pharynx (Rachen) ist der Übergang zur Speiseröhre. In ihm kreuzen sich Nahrungs- und Atemweg.
  • Rumpfteil:
    • Speiseröhre: dient dem Transport der Nahrung vom Mund zum Magen
    • Magen: pH = 2, wandelt die Nahrung in Nahrungsbrei um und reichert sie mit Magensaft an. 15 % der Proteine werden hier durch Pepsin gespalten.
    • Dünndarm mit Zwölffingerdarm (Duodenum): Der Gallengang mündet hier, mit ihm werden dem Nahrungsbrei Pankreassaft, der der Protein- und Fettverdauung dient, und die Galle, die bei der Fettverdauung hilft, beigemengt.
      Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum): Ort der Resorption der nun in Peptide aufgespaltenen Eiweisse, der Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Wasser.
    • Dickdarm: Speicherort für den Kot, um den Stuhlgang in Intervallen zu erlauben, ebenso Ort der Resorption von Wasser und Elektrolyten.
    • After: dient der Ausscheidung des Kots.

Durch die Evolution ist der Verdauungstrakt an die Nahrung des Menschen optimal angepasst. Einerseits betrifft es die Anatomie und andererseits das Milieu der nährstoffspaltenden Mikroorganismen.

Bauchschmerzen gehören zu den am häufigsten akut oder chronisch auftauchenden Schmerzen. Da Bauchschmerzen durch ganz unterschiedliche Faktoren hervorgerufen werden können, sind sie oftmals eine grosse Herausforderung für die ärztliche Diagnostik. Ärzte sprechen in ihrer Fachsprache von abdominellen Beschwerden.

Bauchschmerzen treten in unterschiedlichen Formen auf: So können Bauchkoliken auftreten oder auch allgemeine, dumpfe Schmerzen, die die gesamte Bauchregion betreffen. Manchmal sind begleitende Beschwerden festzustellen, zu denen Fieber, Durchfall, Verstopfungen sowie Blähungen oder sogar Erbrechen und bei schwer wiegenden Fällen Blutungen gehören, wobei bei letzterem Fall umgehend der Arzt aufgesucht werden muss.

Krankheiten

Beschwerden

Eine mangelhafte Verdauung führt oftmals zu Völlegefühl, Blähungen, Druckgefühl im Magen, nervösen Magenbeschwerden und Magen-Darm-Krämpfen.

Mit ein Grund sind die bedenkenlosen Verschreibungen von Protonenpumpenhemmern (PPI), welche Nebenwirkungen gastrointestinaler Natur  verursachen. So sind Enteritiden durch Salmonellen oder Campylobacter durch den Einsatz von PPI rund dreimal häufiger und werden mit dem Verlust der natürlichen Säurebarriere erklärt.
Andere Ursachen für Magen-Darm-Probleme sind sehr oft stressige Lebenssituationen und Ursache ist oftmals eine verminderte Bildung von Verdauungssäften oder eine Verkrampfung der glatten Magen-Darm-Muskulatur, wodurch die Motilität herabgesetzt ist.
Gasansammlung im oberen Verdauungstrakt (Meteorismus) führt oft zu Völlegefühl und Blähungen. Damit verbunden ist eine vermehrte Produktion von Darmgasen (Flatulenz).

Ursachen für die übermässige Gasansammlung können folgende sein:

  • Vermehrtes Luftschlucken durch schnelles Essen oder durch kohlensäurehaltige Getränke
  • Verstärkte Gasbildung bei der Verdauung ballaststoffreicher Nahrung (Hülsenfrüchte, Kohl, Zwiebeln)
  • Verstärkte Gasbildung durch falsche Zusammensetzung der Darmbakterien bei Einnahme von Breitbandantibiotika, Verstopfung und Durchfall

Bauchschmerzen

gehören zu den am häufigsten akut oder chronisch auftauchenden Schmerzen. Da Bauchschmerzen durch ganz unterschiedliche Faktoren hervorgerufen werden können, sind sie oftmals eine grosse Herausforderung für die ärztliche Diagnostik. Ärzte sprechen in ihrer Fachsprache von abdominellen Beschwerden. Bauchschmerzen treten in unterschiedlichen Formen auf: So können Bauchkoliken auftreten oder auch allgemeine, dumpfe Schmerzen, die die gesamte Bauchregion betreffen. Manchmal sind begleitende Beschwerden festzustellen, zu denen Fieber, Durchfall, Verstopfungen sowie Blähungen oder sogar Erbrechen und bei schwer wiegenden Fällen Blutungen gehören, wobei bei letzterem Fall umgehend der Arzt aufgesucht werden muss.

Vorbeugung

  • In Ruhe die Mahlzeit einnehmen und sehr gut kauen (Gut gekaut, ist halb verdaut!)
  • Grosse und fettreiche Mahlzeiten und sehr scharfe Gewürze vermeiden
  • Vermeidung später Abendmahlzeiten
  • Mehrere kleine Mahlzeiten statt wenige grosse Mahlzeiten
  • Einschränkung des Alkohol-, Nicotin- und Kaffeekonsums
  • Vermeidung von gasbildendem Gemüse und unreifen Früchten
  • „Verdauungsspaziergang“ einplanen
Schulmedizinische Behandlung

Mit synthetischen Arzneimitteln lassen sich nur einzelne Symptome beeinflussen wie z.B. Bindung der Säure mit Antacida, Beeinflussung der Produktion von Magensäure durch Magenblocker, Stimulation der Magen-Darm-Tätigkeit durch Prokinetika oder Linderung von Schmerzen mit krampflösenden Mitteln. Oft sind diese Therapien teuer und verursachen beträchtliche Nebenwirkungen.

Komplementärmedizin
  • Heilpflanzen, die die Produktion von Verdauungssäften anregen und damit die Verdauungstätigkeit verstärken: Artischocke, Boldoblätter, Gelber Enzian, Tausendgüldenkraut, Löwenzahn, Benediktenkraut, Angelikawurzel etc.
  • Heilpflanzen mit krampflösender und entzündungshemmender Wirkung auf die glatte Muskulatur des Verdauungstraktes: Schafgarbe, Pfefferminze, Melisse, Kamille, Kümmel, Fenchel, Tollkirsche.

Etwa 25 % der Bevölkerung leiden unter wiederkehrenden Magenschmerzen, Völlegefühl, Sodbrennen und Magen-Darm-Krämpfen. Zur Behandlung dieser als „funktionelle Dyspepsie“ oder „Reizmagen“ bezeichneten Missempfindungen werden mit zunehmendem Erfolg pflanzliche Arzneimittel eingesetzt, da es durch die Kombination der pflanzlichen Wirkstoffe zu additiven und synergistischen Effekten kommt und somit die verschiedenen Symptome behandelt werden können. Ungefähr 60 % aller Ärzte verschrieben pflanzliche Arzneimittel hin und wieder. Über 80 % der Patienten haben ein positives Bild von Pflanzenheilmitteln.

Empfohlenes Arzneimittel

Amarin – Magentropfen

Amarin ist eine Mischung von 6 pflanzlichen Urtinkturen der Firma Herbamed, welches ideal gegen Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt werden kann. Das phytotherapeutische Arzneimittel wirkt verdauungs- und sekretionsfördernd, karminativ, choleretisch und krampflösend.  Die Linderung bei kollikartigen Beschwerden tritt Belladonna in der Regel bereits nach zirka 15 Minuten ein.

Es hat folgende Zusammensetzung:

1 ml enthält

Gentiana lutea UT 0.3 ml
Erythraea centaurium UT 0.2 ml
Mentha piperita UT 0.2 ml
Chamomilla recutita UT 0.15 ml
Carum carvi UT 0.15 ml
Atropa belladonna UT 0,1 ml

Gentiana lutea

enthält die stärksten Bitterstoffe. Diese führen über eine Stimulierung der Geschmacksrezeptoren reflektorisch zur Anregung der Speichel- und Magensaftsekretion und erhöhter Motilität.
Bittermittel wirken über den Geschmackssinn reflektorisch und durch den Kontakt mit der Magenschleimhaut auf einem zweiten Weg, dem der oben erwähnten Gewebshormone. Die Magensaftproduktion wird stimuliert. Die Gallenabgabe in den Zwölffingerdarm wird gesteigert und der Verdauungsenzymgehalt des Dünndarmsaftes erhöht. Die unmittelbare Wirkung ist Appetitsteigerung. Nach längerer gesundheitlicher Schwäche wird die Verdauungsaktivität, die auf Sparflamme war, gesteigert. Vorübergehende Diätausrutscher mit Dyspepsie werden gemildert.

Eythrea centaurium

enthält Bitterstoffe und wirkt somit wie der Enzian. Es hilft bei dyspeptischen Beschwerden und wirkt appetit- und verdauungsanregend.

Mentha piperita

Das ätherische Öl der Mentha piperita, die adstringierenden Gerbstoffe und Flavonoidglykoside führen zu den krampflösenden, choleretischen, karminativen und sekretionsfördernden Qualitäten der Pfefferminze. Sie fördert die normale Tätigkeit der Leber.

Chamomilla recutita

wirkt spasmolytisch, entblähend und entzündungshemmend im Gastrointestinaltrakt. Einsatz bei Gastritis als Rollkur.

Carum carvi

Das ätherische Öl von Carum carvi wirkt karminativ, krampflösend und blähungstreibend, im Magenbereich, sowie antidyspeptisch und keimabtötend. Es löst durch direkten Kontakt mit der Magenschleimhaut eine verstärkte Vagusaktivität aus, wodurch der Tonus der Magenwand erhöht wird und die rhythmischen Kontraktionen des Magens stärker werden. Damit erklärt man das entlastende Aufstossen von Luft, die sich vor allem bei den saugenden Babys während der Nahrungsaufnahme im Magen ansammelt. Gleichzeitig wirkt der alkoholische Extrakt von Kümmel im Meerschweinchendarm-Experiment spasmolytisch. Richtig interpretiert heisst das, es liegt eine antagonistische Wirkung gegen Histamin und Aetylcholin vor. Acetylcholin hemmt aber den Nervus vagus. Eben war die Stimulation des Nervus vagus als Wirkmechanismus erwähnt worden. Es ist nicht selten, dass in Heilpflanzen sich aufhebende Wirkprinzipien entdeckt werden. Das passt insofern gut zu einem Heilmittel, als im Organismus viele Regelkreise antagonistisch strukturiert sind. Will man diese mit einem eindimensionalen Wirkstoff beeinflussen, so kommt es leicht zur überschiessenden Gegenreaktion.
Kümmelextrakt wirkt auch antimikrobiell. Von besonderer Bedeutung ist die Wirkung gegen Helicobacter pylori. Er ist im Magen angesiedelt und gilt als Wegbereiter für das Magenulcus und den Magenkrebs.

Atropa bella donna

Die Tollkirsche ist eine Giftpflanze. Vielen Leuten vergeht da der Spass an der Phytotherapie, weil sie denken, die phytotherapeutischen Zubereitungen seien von der Dosierung der Inhaltstoffe her unzuverlässig. Dies wäre bei Belladonna fatal und gefährlich. Und früher war das tatsächlich der Fall. Aber inzwischen ist die Streubreite der Konzentration und Menge der Wirkstoffe in einer pflanzlichen Urtinktur genau gleich wie bei jedem synthetischen Anticholinergikum. Selbstverständlich ist der Anteil an Atropa belladonna in Amarin angepasst.l Der subtoxische Bereich bei Atropin beginnt bei 3 mg/ED. Die Konzentration der Urtinktur liegt bei 0,03 %, in Amarin bei 0,003 %. Man müsste als 300 ml Amarin einnehmen, um die subtoxische Dosis zu erreichen. Das wären sechs 50 ml-Fläschchen auf eine Dosis.
Die Tropanalkaloide der Atropa bella donna (Atropin und Scopolamin) wirken parasympathikolytisch und somit krampflösend auf die glatte Muskulatur des Verdauungstraktes.

Anwendungsgebiete

Magen- und Darmbeschwerden infolge von Sekretions- und Motilitätsstörungen wie Aufstossen, Blähungen, Völlegefühl, Magen- und Darmkrämpfen, Appetitsteigerung, Steigerung der Magensaftproduktion während der Nahrungsaufnahme und dadurch bessere Desinfektion der Nahrung und bessere Eisenaufnahme, Reduktion der Magensäureproduktion ausserhalb der Nahrungsaufnahme, Anregung der Gallenabsonderung in den Darm, nervöse Magenleiden. Dämpfung der Krampfbereitschaft der Darmmuskulatur und Erhöhung des Tonus der Sphinkteren: dadurch Harmonisierung der Motilitätsaktivität. Antimikrobielle Wirkung: dadurch Optimierung der Darmflora.
Die Linderung bei kollikartigen Beschwerden tritt dank der zuverlässigen Tollkirsche in der Regel bereits nach zirka 15 Minuten ein.

Dosierung

Bei Bedarf 10- 20 Tropfen in etwas Wasser oder auf einem Zuckerwürfel einnehmen.

Kontraindikationen/Anwendungsbeschränkungen

Magen- und Darmgeschwüre, da die Magensaftsekretion angeregt wird; sehr empfindlicher Reizmagen, Hyperazidität. Es wird empfohlen, Produkte, die Enzian enthalten nicht bei Menschen mit sehr hohem Blutdruck anzuwenden.

Nebenwirkungen

Bei vorschriftsmässigem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen bekannt.

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