Bluthochdruck
Körperfunktionen
Der Blutdruck ist der Druck, mit dem das Herz das Blut durch die Blutgefäße des Organismus pumpt. Man spricht auch vom arteriellen Blutdruck, der in den Arterien gemessen wird. Der Wert wird typischerweise als 2 Zahlen angegeben. Bei dem ersten Wert handelt es sich um den systolischen Druck, bei dem zweiten Wert um den diastolischen Druck. Während das Herz pumpt ist der Druck größer, das wird als systolischer Druck angegeben. Der Druck, während das Herz entspannt, wird als diastolischer Druck angegeben.
Einteilung der Blutdruck-Werte laut ESH (European Society of Hypertension)
systolisch (mmHg) | diastolisch (mmHg) | |
optimaler Blutdruck | < 120 | < 80 |
normaler Blutdruck | 120-129 | 80-84 |
hoch-normaler Blutdruck | 130-139 | 85-89 |
milde Hypertonie (Stufe 1) | 140-159 | 90-99 |
mittlere Hypertonie (Stufe 2) | 160-179 | 100-109 |
schwere Hypertonie (Stufe 3) | >= 180 | >= 110 |
Krankheiten
Hypertonie ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für schwere Krankheiten wie Schlaganfall, Herzinfarkt, periphere arterielle Verschlusskrankheit, Aortenaneurysma und -dissektion oder Nierenversagen. Unbehandelt kann er zu Erblindung, Herzrhythmusstörungen und Herzversagen führen.
Es ist deshalb besonders wichtig, den Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Eine grosse Gefahr besteht darin, dass Hypertonie oft nicht erkannt wird, da sie keine Symptome verursacht – und wenn dann nicht spezifische, wie z.B. Kopfschmerzen. Nur bei sehr stark erhöhten Blutdruckwerten deuten eventuell Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwindel, Müdigkeit oder Ohrensausen auf ein Problem hin. Diese Symptome können aber ebenso gut auf andere Ursachen zurückzuführen sein.
Es ist deshalb wichtig den Blutdruck regelmässig zu kontrollieren und den Langzeitwert (140/90) der WHO nicht zu übersteigen. Dies gilt vor allem für Risikopatienten.
Rund 2/3 der Mitteleuropäer über 65 Jahre leiden an Bluthochdruck.
Laut Schweizerischer Herzstiftung hat in der Schweiz schätzungsweise jede vierte Person einen erhöhten Blutdruck – das sind rund 1,5 Millionen Menschen.
Risikofaktoren für Bluthochdruck:
- Familiäre Vorbelastung
- Alter
- Rauchen und chronischer Alkoholkonsum
- Diabetes Typ I und II
- Chronischer Stress, zu wenig körperliche Betätigung
- Salz- und fettreiche Ernährung, Lakritze, zu wenig Kalium
- Medikamente: Cortison, nicht-steroidale Entzündungshemmer, Kontrazeptiva, Sympathikomimetika, Anabolika, Cyclosporin, Methylphenidat
- Drogenkonsum: Amphetamine, Kokain, Ecstasy
- Schwangerschaft
- Schlafapnoe
- Vergiftungen (Kohlenmonoxid)
Hypertonie ist ein bekannter und wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und Atherosklerose.
Schulmedizinische Behandlung
Nicht-medikamentöse Behandlung
Wichtigstes Ziel ist die Blutdrucksenkung und die Verhinderung von Komplikationen und Todesfällen. Lebensstilveränderungen sind bei leichter Hypertonie oft allein ausreichend, um den Blutdruck wieder zu normalisieren. In jedem Fall unterstützt ein gesunder, aktiver Lebensstil grundsätzlich die Wirksamkeit einer medikamentösen Behandlung.
- Alkoholkonsum einschränken
- Das Rauchen aufgeben
- Ausreichend Früchte und Gemüse, Kalium, Calcium und Magnesium zu sich nehmen.
- Mehr körperliche Bewegung (regelmässig – mind. 2- bis 3mal pro Woche für mindestens 30 Minuten, besonders Ausdauertraining).
- Gewichtsreduktion bei Übergewicht
- Gesättigte Fette reduzieren, pflanzliche Öle mit ungesättigten Fettsäuren verwenden
- Medikamente überprüfen
- Kochsalzkonsum einschränken (unter 6 Gramm pro Tag) und eventuell durch Kalium ersetzen
- Stress abbauen, Entspannungstechniken, genügend Schlaf
- Regelmässige Selbstkontrolle des Blutdruckes
Allopatische medikamentöse Behandlung
Einsatz blutdrucksenkender Mittel (Antihypertonika):
- ACE-Hemmer: z.B. Lisinopril, Enalapril, Perindopril
- Sartane: z.B. Valsartan, Irbesartan, Candesartan
- Renin-Inhibitoren: Aliskiren
- Calciumantagonisten bzw. Calciumkanalblocker: Amlodipin
- Betablocker: z.B. Metoprolol, Bisoprolol, Nebivolol
- Diuretika: z.B. Torasemid, Hydrochlorothiazid
- Alphablocker: z.B. Doxazosin
- Zentrale Antihypertonika: z.B. Methyldopa
Medikamente dieser Wirkstoffklassen können einzeln (Monotherapie) oder zusammen (Kombinationstherapie) – unter Berücksichtigung möglicher Grund- oder Begleiterkrankungen – verordnet werden. Bringt die anfängliche Therapie keinen ausreichenden Erfolg kann das Präparat bzw. die Kombination gewechselt werden, bis der Blutdruck effektiv gesenkt wird. Die chemischen Medikamente sind oft mit vielerlei Nebenwirkungen verbunden. Die Wirkstoff-Kombination kann helfen die Nebenwirkungen zu reduzieren.
Die sekundäre Hypertonie kann je nach Ursache auch kausal behandelt werden.
Blutdruckmessung
Wichtige Hinweise zur Messung:
- Die Messung findet im Sitzen statt
- Vor der Messung mindestens 5 Minuten ruhig sitzen
- Vor der Messung körperliche und psychische Aufregung vermeiden
- Vor der Messung kein Coffein, Nicotin und Stimulantien zu sich nehmen
- Enge Kleidung vermeiden
- Eine gefüllte Harnblase erhöht den Blutdruck signifikant
- Der Oberarm muss sich auf Herzhöhe befinden
- Der Arm soll bequem liegen und nicht angespannt sein
- Während der Messung nicht sprechen und lachen
- Geeignete Manschettengrösse wählen
- Wiederholung der Messung frühestens nach 1 Minute
- Drei Messungen, Mittelwert der 2. und 3. Messung aufschreiben
- Der Blutdruck soll regelmässig gemessen werden
- Messgerät periodisch überprüfen („eichen“)
Komplementärmedizin
Die Indische Schlangenwurzel, Rauwolfia, hat eine lange Tradition in der Behandlung von Bluthochdruck. Durch die Entwicklung von neuen modernen Medikamenten ist sie aber etwas in Vergessenheit geraten, da einige unangenehme Nebenwirkungen wie Müdigkeit, eine verstopfte Nase sowie depressive Verstimmungen auftreten können.
Seit langem bekannt ist auch die blutdruckregulierende Wirkung von Knoblauch, Zwiebel und Bärlauch. Knoblauch wirkt ausserdem gegen Arteriosklerose, gegen Thrombosen, gefässerweiternd und hemmt die Synthese von Cholesterin. Neuere Studien von Präparaten aus Olivenblättern (Olea europaea) zeigen eine blutdrucksenkende Wirkung. Weissdorn (Crataegus species) Blätter, Blüten und Früchte aus verschiedenen Arten der Gattung Crataegus werden sehr oft als Adjuvans in Tinkturenmischungen zur Behandlung von Hypertonie eingesetzt. Klinische Studien geben Hinweise auf eine mögliche Wirksamkeit durch seine positiv inotrope und gefässdilatierende Wirkungsweise.
Empfohlenes Arzneimittel
Aequalin – Hypertonietropfen
Aequalin ist ein pflanzliches Mischpräparat, bestehend aus 3 Urtinkturen, das zur Senkung von erhöhtem Blutdruck eingesetzt werden kann. Es lässt sich ideal mit chemischen Blutdrucksenkern kombinieren. Fragen Sie ihren behandelnden Arzt.
1 ml enthält
Crataegus UT | 0.5 ml |
Viscum album UT | 0.3 ml |
Olea europaea UT | 0.2 ml |
Die verschiedenen Arzneipflanzen dieser Mischung wirken folgendermassen:
Crateagus
bewirkt eine Zunahme des Koronardurchflusses und der Myokard-Durchblutung. Über die Steigerung des Herzzeitvolumens nimmt die Herzleistung insgesamt zu (positiv inotrop). Dieser Effekt verhilft oft zu einer besseren Regulierung der Blutdruckverhältnisse. Der Weissdorn enthält eine Vielzahl unterschiedlicher Substanzen, die wohl zusammenwirken, um die einzigartige Wirkungsweise zu erzielen. Eine besonders wichtige Rolle spielen vermutlich die oligomeren Proanthocyanidine. Es kommt zu einer Regulierung des Herzrhythmus und damit Schutz für das Herz.
Viscum album
besitzt einen vasodilatorischen Effekt und verbessert vor allem die Begleitsymptomatik der Hypertonie (Schwindel, Kopfdruck, Reizbarkeit), wirkt gegen Zusammenschnürungsgefühl in der Brust und innerer Unruhe.
Olea europaea
unterstützt die Wirkung über eine periphere Gefässerweiterung und verbessert den Fluss des Blutes. Positiver Effekt auf den Fettstoffwechsel und das Herzkreislaufsystem. Entzündungshemmende und antioxidative Wirkung durch den Wirkstoff Oleocanthal.
Indikation
bei arterieller Hypertonie, Kopfdruck- und Schwindelbeschwerden des nervösen Hypertonikers.
Dosierung
2 mal täglich 30 Tropfen
Nebenwirkungen
keine bekannt
Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine Untersuchungen für diese Indikation vor und die Frauen sollten sich in ärztliche Kontrolle begeben.